Einführung in das Lesen historischer Handschriften

Lesen historischer Handschriften

Wussten Sie, dass die Kurrentschrift im Jahr 1941 von den Nazionalsozialisten abgeschafft wurde?
Aber nicht, weil sie zu altmodisch war, sondern weil sie nur im deutschsprachigen Raum verbreitet war und damit die Kommunikation mit den eroberten Gebieten erschwerte. Das war eine der spannenden Informationen, die wir im Workshop „Historische Handschriften“ erhielten.

Oskar Dohle, Direktor des Salzburger Landesarchivs, entführte uns zwei Stunden lang in die große Vielfalt der alten Handschriften der letzten 400 Jahre. Wir probierten unsere Lesefertigkeit an (schönen) Kanzleischriften für Urkunden ebenso wie an (äußerst schwer lesbaren) individualisierten Gebrauchsschriften. Dabei stellte sich für uns als Überraschung heraus, dass die älteren Schriften leichter lesbar waren als die neueren. Beim Lesen aller Schriften war jedenfalls Phantasie gefragt, umso mehr, als es noch keine einheitliche Rechtschreibung gab.

Unser Zugang zu historischen Handschriften hat sich mit diesem Workshop jedenfalls geändert und wir werden unsere alten Urkunden im Museum nun mit anderen Augen betrachten.